Fälschungen und Falschmeldungen
Fälschungen sind in der Medienwelt, wenn Journalisten absichtlich die Unwahrheit berichten um ihre politische Agenda voranzutreiben oder Umsätze zu generieren.
Falschmeldungen sind Artikel in denen Fakten nicht richtig oder gründlich genug recherchiert werden.
Sind aber Falschmeldungen nicht auch Fälschungen?

George Bush bestätigt die Operation „Iraqi freedom“
Falschmeldungen in den Medien gab es in den letzten Jahren und Jahrzehnten viele bekannte Fälle. Beispiele sind die Massenvernichtungswaffen des Iraks, die Hitler-Tagebücher des Spiegels oder aktueller der „Stinkefingervorfall“ von Varoufakis. Sind diese Meldungen peinliche Fehler von Reportern oder absichtlich konstruierte Fälschungen? Wenn eine Einzelperson die Tagebücher von Hitler fälscht und sie verkauft hat er sich der Fälschung schuldig gemacht. Wenn aber der Spiegel diese Tagebücher kauft, sie nicht oder ungenügend prüft, ist das dann nur eine Falschmeldung? Nehmen wir die Definitionen her sind Fälschungen Produkte, in denen absichtlich die Unwahrheit berichtet wurde und Falschmeldungen, Artikel in denen unabsichtlich falsch oder ungenau recherchiert wurde. Es handelt sich aber in vielen Fällen um eine absichtliche Falschmeldung. Gemeint ist damit eine absichtlich ungenügende Recherche, um seine politische Agenda voranzutreiben oder Umsätze zu generieren. Diese Vorwürfe sind in den meisten Fällen unmöglich von außen zu beweisen, es gibt aber einige sehr klare Beispiele dafür. Das Erste ist ein Bericht über die Ukraine Krise vom ZDF aber auch andere Sender und Zeitungen haben dieselbe Berichterstattung gebracht. Die Sendung „Heute Nacht“ vom 5.9.2014 beschreibt die Lage in der Ostukraine und erzählt, wie Freiwillige in Milizen organisiert ihre Heimat verteidigen. Überraschend ist hier die positive Darstellung des „Asow“ Privatbataillons die mit Nazisymbolen auf Flaggen und Uniformen in die Kamera lächeln und sich Interviewen lassen. Ein anderes Beispiel, diesmal aus den USA, in der Sendung „PBS NewsHour“ wird eine ganz normale Familie gezeigt die alles gibt, damit Donald Trump Präsident wird. Leider musste sich PBS nachdem der Bericht ausgestrahlt wurde entschuldigen, dass sie die vielen Nazi Tattoos auf den Körpern der Familie nicht gesehen haben. In diesen Fällen wurde ganz klar die journalistische Sorgfaltspflicht nicht ganz so ernst genommen. Hier ist entweder absichtlich weggeschaut worden oder zufällig haben alle Journalisten und ihre Herausgeber die großen Fahnen im Hintergrund oder die voll-tätowierten Körper übersehen. Nicht dass man diese Menschen nicht interviewen darf. Jedoch kommt in beiden Fällen die Darstellung als ganz normale rechtschaffene Bürger etwas seltsam, wenn sie offen Nazisymbole mit herumtragen.
Weniger klar wird es bei dem Beispiel der ARD in einem Bericht vom 20.5.2014. Hier berichtete die Tagesschau über Schüsse auf Zivilisten in der Ukraine. Die ARD schrieb zu der Zeit die Schüsse der russischen Seite zu, obwohl später herauskam das es ukrainische Milizen waren. Die ARD entschuldigte sich für die Falschmeldung. Hier kann vermutlich niemand eine Absicht beweisen, man findet jedoch einen wichtigen Punkt für die These der absichtlichen Falschmeldung. Kritik an den Reportern wäre hier unrecht. Die Journalisten in Krisengebieten haben es schwer richtig von falsch zu unterscheiden, da von beiden Seiten Propaganda verbreitet wird, so wie es auch in der Richtigstellung der ARD gesagt wurde. Berechtigt ist aber die Kritik an der ARD, die ohne verlässliche Bestätigungen dies sofort ausstrahlt. Dies ist weniger eine Kritik an der ARD selbst, als mehr am modernen Mediensystem. Meldungen so schnell wie möglich zu Senden um die Umsätze zu steigern. Ganz nach der Regel: „Wer zuerst sendet, postet oder berichtet kriegt die meisten Klicks, likes oder Zuschauer.“ Hier wird absichtlich die Sorgfaltspflicht immer laxer gesehen, um mehr Umsätze zu machen. Kann man diese Vorwürfe an die Mainstream-Medien in Deutschland aber auch in anderen Ländern beweisen? Unwahrscheinlich. Da sich aber die Fälle immer mehr häufen in den letzten Jahren wird es früher oder später auch sehr genau beweisbare Fälle geben. Die Medien sollten sich auf ihre Rolle als Berichterstatter besinnen und zu gut recherchierten Formaten wie Reportagen, Dokumentationen oder Interviews zurückkehren, anstatt Hörensagen so schnell zu berichten wie möglich. Die schnelle Berichterstattung ist von den Onlinenetzwerken wie Twitter und Facebook oder Onlineportalen mit ihren Newstickern gut abgedeckt. Ich persönlich glaube, wir brauchen keine hoch bezahlten Journalisten um uns Gerüchte über arabische Stimmen bei den Anschlägen in Brüssel, bevor irgendetwas bestätigt ist, zu erzählen. Wir brauchen Qualitätsjournalismus der danach aufklärt, erklärt und berichtet, was genau geschehen ist.
Ich hoffe, dass meine Falschmeldungen mir mitgeteilt werden und freue mich auf Feedback.
Entschuldigung der ARD für falsche Berichterstattung vom 20.5.2014
https://www.youtube.com/watch?v=GH5ELim57D4
ZDF „heute nacht“ vom 5.9.2014
https://www.youtube.com/watch?v=xugyiBkreGE
Donald Trump bericht von „PBS Newshour“
http://www.pbs.org/newshour/bb/tar-heel-family-illustrates-why-trump-appeals-to-the-south/
http://www.cicero.de/berliner-republik/ukraine-fehler-der-ard-nur-eine-halbe-entschuldigung/58302
http://www.neopresse.com/medien/fuer-springer-und-zdf-unter-der-wolfsrune-die-eigendorfs/
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42784/42784_1.pdf
Wissenschaftliche Betrachtung der Thematik
„Wahrheiten über Wahrheiten – Medienethik und Medienfälschungen“
Der ARD-Programmbeirat hat ja bereits die Berichterstattung des eigenen Senders zur Ukrainekrise als „tendenziös, antirussisch…“ betitelt, auch sollen im Jahr 2014 ein neuer Rekord für Falschmeldungen zur Ukrainekrise gestreut der deutschen Medien aufgestellt worden sein.